Fettverbrennung gehört zu den begehrten Zielen, wenn wir uns beim Sport quälen. Letztendlich wollen wir dadurch abnehmen oder schlank bleiben. FOCUS Online erklärt, was dabei im Organismus passiert und warum Übergewichtige damit ein echtes Problem haben.
Auf dem Crosstrainer-Display ist das Programm „Fettverbrennung“ eines der beliebtesten. Auch Fitness-Stunden, die irgendwas mit „Fatburner“ ankündigen, haben regen Zulauf. Schließlich steckt darin das Versprechen, am Strand eine gute Figur zu machen oder wieder in die alten Jeans zu passen.
Fettzellen dienen in erster Linie dazu, Energie zu speichern. Nehmen wir dauerhaft kalorienreiche Lebensmittel zu uns, dehnen sich die Fettzellen, um überschüssige Energie aufzunehmen. Sie können sich bis zum 200-Fachen ihrer ursprünglichen Größe aufblähen.
Körper klammert sich an jede Kalorie
Unser Organismus ist darauf geeicht, keine Energie zu verschwenden, sondern sie für magere Zeiten aufzubewahren und sie bei Bedarf als Treibstoff aus den Fettzellen zu zapfen. In früheren Zeiten sicherte die Fähigkeit, Fett in Form von Fettsäure-Molekülen zu speichern, das Überleben. Die Menschen kamen längere Zeit ohne Nahrung aus und hatten noch Energie, um etwa vor Raubtieren zu fliehen.
Dafür besteht für uns heute keine Notwendigkeit mehr. Aber unser Körper hält dennoch jede Extra-Kalorie fest und deponiert sie in Fettzellen. Das Überangebot an Nahrung und ein bewegungsarmer Lebensstil hat daher zur Folge, dass über die Hälfte der Erwachsenen in Deutschland übergewichtig ist, ein Viertel gilt als adipös, also fettleibig. Bei Kindern und Jugendlichen sind 15 Prozent zu schwer, sechs Prozent haben Adipositas.
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Fettzellen sind bei Adipositas ein Gesundheitsrisiko
Bei fettleibigen Menschen funktionieren die Fettzellen, Adipozyten genannt, nicht normal: Sie speichern Energie lang und anhaltend, geben sie aber ungewöhnlich langsam ab. Außerdem produzieren die aufgeblähten Fettzellen größere Mengen verschiedener Hormone. Diese fördern Entzündungsprozesse, verlangsamen den Stoffwechsel und tragen so zu Krankheiten bei.
Fett„verbrennung“ ist eigentlich Fett„vernichtung“
Wenn jemand ein Trainingsprogramm beginnt und gleichzeitig die Kalorienzufuhr begrenzt, tut der Körper zwei Dinge, um Fett zu „verbrennen“: Er zieht benötigte Energie aus dem Fettzell-Speicher und er beginnt, weniger Energie in den Zellen einzulagern.
Dabei signalisiert das Gehirn den Fettzellen, Fettsäuremoleküle in die Blutbahn abzugeben. Die beim Sport besonders beanspruchten Muskeln, Lunge und Herz bedienen sich, um daraus Energie für die jeweilige Beanspruchung zu ziehen.
Leere Fettzellen können sich jederzeit wieder füllen
Überreste der Fettsäure werden über die Atmung oder den Urin ausgeschieden. Allmählich leeren sich auf diesem Weg die Fettzellen. Leere Hüllen baut der Körper auch ab. Allerdings entstehen gleichzeitig neue Fettzellen. Werden dieses jedoch nicht wieder durch übermäßige Kalorienzufuhr gefüllt, baut die Fettverbrennung beim Sport Speckpolster und Gewicht ab.
Fettverbrennung startet mit dem ersten Schritt
Lange galt die Überzeugung, dass Fettspeicher bei körperlicher Anstrengung erst dann angegriffen werden, wenn die Glukosespeicher leer sind. In Wahrheit werden beide Energiequellen sofort angezapft. Da der Zuckervorrat aber schneller verbraucht ist, läuft die Fettverbrennung beim Sport nach 20 bis 30 Minuten auf Hochtouren.
Im Übrigen muss sich niemand für die optimale Fettverbrennung völlig auspowern. Studien haben gezeigt, dass der Fettstoffwechsel von Trainierter bei einer Belastungsintensität von 65 Prozent, von Untrainierten bei etwa 50 Prozent der Maximalleistung am effektivsten ist.
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