Fitness

6 Tipps, mit denen du nachts besser zur Ruhe kommst

Ein guter Schlaf legt die Grundlage für einen energiereichen Tag. Was Ihren Schlaf fördert erklären die Experten Thomas Kurscheid und Gerd Wirtz hier – und in Ihrem Podcast „Gesund & Gesund – Für ein besseres und längeres Leben“.

Die Fakten: Schlaf ist nicht nur laut Volksmund die beste Medizin. Tatsächlich wirkt sich guter und gesunder Schlaf auch Studien zufolge wie ein Wundermittel auf den gesamten Körper aus. Er stärkt das Immunsystem, regeneriert Körper und Geist und hält uns tagsüber wach und leistungsfähig. Schlaf ist die wichtigste und einzige Tankstelle des Körpers. Dabei ist es normal, dass wir bis zu 20 Mal in der Nacht wach werden. Trotzdem können wir ausgeschlafen sein, also keine Tagesmüdigkeit aufweisen.

privat Dr. Gerd Wirtz ist Neurophysiologe, Medizin-Moderator und Digital Health Experte.

Menge des benötigten Schlafs individuell

Die Tagesmüdigkeit ist der stärkste Hinweis auf unzureichenden Schlaf. Sind die Wachphasen nur bis zu einer Minute lang, erinnern wir uns am nächsten Morgen nicht mehr daran. Untersuchungen haben ergeben, dass die Anzahl der Stunden, die ein Mensch benötigt, um sich wirklich fit zu fühlen, sehr individuell ist. 70 bis 80 Prozent der Menschen benötigen zwischen sieben und acht Stunden, andere kommen auch mit sechs Stunden zurecht. Geht es allerdings unter vier Stunden (Napoleon beispielsweise rühmte sich nicht mehr als vier Stunden Schlaf pro Nacht zu brauchen), wird es für die Gesundheit bedenklich.

Tiefschlaf-Phase für Erholung elementar

Für eine wirkliche Erholung ist es wichtig, dass man in die Tiefschlaf-Phase kommt, die in der Regel – je nach Länge des Schlafs – vier Mal in der Nacht stattfindet (die erste Tiefschlaf-Phase ist übrigens die mit dem größten Erholungswert). Sie wechselt sich ab mit der sogenannten REM-Phase, der Traumphase. Der Begriff ist die Abkürzung für Rapid Eye Movement und heißt so, weil wir häufig dabei die Augen schnell bei geschlossenen Lidern bewegen, ohne dass wir es merken. In dieser Phase, die etwa 20 bis 25 Prozent des Schlafes ausmacht, erleben wir die meisten Träume.

privat Prof. Dr. Thomas Kurscheid ist Facharzt für Allgemeinmedizin sowie Ernährungs- und Sportmediziner.  

Tagesmüdigkeit haben wir, wenn wir nachts aus den Tiefschlafphasen herausgerissen werden. Das kann durch Lärm, aber auch Schnarchen mit Atemaussetzern (sog. Schlafapnoe) passieren. Bei Schlafapnoe sollten Sie unbedingt einen Schlafmediziner aufsuchen und den Schlaf checken lassen. Denn unbehandelt erhöht Schlafapnoe das Risiko für Bluthochdruck, Schlaganfälle und Übergewicht.

Über die Experten

Prof. Dr. Thomas Kurscheid ist Facharzt für Allgemeinmedizin sowie Ernährungs- und Sportmediziner mit eigener Praxis in Köln. Sein Spezialgebiet ist die Präventionsmedizin. Dr. Gerd Wirtz ist Neurophysiologe, Medizin-Moderator und Digital Health Experte. Sein Spezialgebiet ist die Zukunftsmedizin.

Gemeinsam mit Langlebigkeitsmediziner Dr. Dr. Dominik Duscher geben Kurscheid & Wirtz in ihrem Podcast „Gesund & Gesund – Besser und länger leben“ praktischen Gesundheitsrat und einen Überblick über Innovationen in der Medizin.

 

40 Prozent der Deutschen schlafen schlecht

Eine aktuelle YouGov Umfrage im Auftrag der Deutschen Presseagentur zeigt, dass 40 Prozent der Deutschen nach eigenen Angaben schlecht schlafen. Tatsächlich ist die Zahl der Menschen, die an Schlafstörungen leiden, in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Das ist fatal, denn guter Schlaf bedeutet nicht nur Lebensqualität. Schlechter Schaf erhöht zudem das Risiko für hohen Blutdruck und Herz-Kreislauferkrankungen. Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht mangelt es an Konzentrationsfähigkeit, man fühlt sich leicht benommen und derangiert, etwa so, als habe man zu viel Alkohol konsumiert.

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Besser schlafen, wie geht das?

Der Praxis-Check: Wenn Sie Ihren Schlaf im Blick haben wollen, legen Sie sich eine Smartwatch oder ein Fitnessarmband zu. Am Handgelenk getragen, sagen die Geräte Ihnen detailliert, wie Ihre Ruhephasen in der Nacht aussahen und geben Ihnen darüber hinaus Auskunft über Ihre Bewegungseinheiten am Tag. Sie messen nicht nur den Blutdruck und den Puls, sondern auch den Sauerstoffgehalt im Blut und können anhand Ihrer Bewegungen auch die unterschiedlichen Schlafphasen relativ zuverlässig auseinanderhalten. Für diejenigen, die fast nichts am Handgelenk spüren wollen, sind Fitnessbänder mit Ringen sinnvoll. Etwas preiswerter, aber ebenso genau sind Schlafsensoren, die unter die Matratze gelegt werden.

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