Persönliche Gesundheit

Bei Hitze verderben Lebensmittel schneller – so schützt ihr euch vor gefährlichen Bakterien und Pilzen

Die Temperaturen klettern in weiten Teilen Deutschlands an oder über die 30-Grad-Marke. Doch Vorsicht, bei Hitze vermehren sich Bakterien und Pilze auf Lebensmitteln deutlich schneller. Worauf Sie achten müssen.

Sommer, Sonne, verdorbene Lebensmittel? Panik ist nicht notwendig, dennoch sollten Sie vorsichtig sein. Denn bei den aktuellen Temperaturen werden Lebensmittel deutlich schneller schlecht als sonst. „Bakterien, aber auch Pilze haben Hochsaison und vermehren sich bei sommerlich warm-feuchten Temperaturen explosionsartig“, warnte die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) unlängst.

Und: „Der Verzehr von verderblichen Lebensmitteln führt insbesondere in den Sommermonaten vermehrt zu Infekten.“

Lebensmittelinfektionen vermeiden – darauf sollten Sie achten

Doch wie verhindere ich, dass meine Lebensmittel bei Temperaturen über der 30-Grad-Marke verderben? Laut den Experten der DGVS sind die drei Komponenten Transport, Lagerung und Zubereitung entscheidend.

1. Transport – bringen Sie eine Kühltasche mit

Bei den sommerlichen Temperaturen ist es ratsam, eine Kühltasche mit zum Einkaufen zu bringen, um die Kühlkette nicht zu unterbrechen. Insbesondere Produkte wie Fleisch, Fisch, Milch und Tiefkühlware können so zwischengelagert werden. Das gilt vor allem, wenn die Einkäufe im Auto transportiert werden. In den Sommermonaten kann sich das Auto schnell mal auf über 40 Grad erhitzen.

2. Lebensmittel richtig lagern

Auch auf die richtige Lagerung kommt es an.

  • Die meisten Obst- und Gemüsesorten sollten in den Kühlschrank.
    Viele Obstsorten sowie Beeren sollten gut belüftet im Kühlschrank gelagert werden, also nicht in einer geschlossenen Dose oder im Glas. Schimmelige Früchte sollten Sie aussortierten, um eine weitere Ausbreitung der Sporen zu verhindern.
    Gemüse am besten ins Gemüsefach, Blattsalate in ein feuchtes Tuch wickeln.
    Ausnahmen: Tomaten, Gurken, Auberginen und Bananen sollten Sie nicht im Kühlschrank lagern, da sie durch die Kälte ihr Aroma verlieren.
  • Brot nicht in Scheiben kaufen.
    Brot am besten als Laib kaufen und selbst schneiden. Einzelne Scheiben bieten dem Schimmel eine größere Angriffsfläche. Kurzzeitig kann Brot und auch Kuchen im Kühlschrank gelagert werden, verliert allerdings an Geschmack. Besser ist es, Teile einzufrieren.
  • Milchprodukte sollten selbstverständlich in den Kühlschrank.
    Hier hilft der simple Test: Was ungenießbar riecht oder schmeckt, ist verdorben.

3. Vorsicht bei der Zubereitung

Besondere Vorsicht ist beim Grillen geboten. Fisch, Fleisch, Wurst und Gemüse sollten auf separaten Platten zum Grill gebracht werden. Denn so kann eine Übertragung der Keime vom Fleisch auf das Gemüse verhindert werden. Wenn Besteck, Platten und Teller mit rohem Fleisch oder Fisch in Berührung gekommen sind, sollten sie abgespült werden.

Auch Speisen mit rohem Ei reagieren besonders empfindlich auf Hitze. Selbstgemachte Mayonnaise oder Tiramisu sollten deshalb stets gekühlt werden und nicht längere Zeit draußen auf dem sommerlichen Buffettisch stehen.

Lebensmittelinfektion eingefangen – das können Sie tun

Je nach Ursache können die Symptome einer Lebensmittelinfektion unterschiedlich ausfallen. Zu den klassischen Anzeichen, die fast immer auftreten, zählen

  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Durchfall und
  • Bauchkrämpfe.

Problematisch kann dabei der hohe Flüssigkeitsverlust sein. „Eine Lebensmittelinfektion kann gefährlich werden. Das gilt vor allem für Säuglinge, Kinder, Schwangere, ältere Menschen oder Menschen mit einem schwachen Immunsystem“, erklärt Birgit Terjung, Chefärztin für Innere Medizin der GFO Kliniken Bonn und Mediensprecherin der DGVS. Wenn Sie zu einer Risikogruppe gehören, sollten Sie bei Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung besser Ihren Hausarzt anrufen. Für die Übrigen gilt: Wenn die Symptome mehr als drei Tage anhalten, sollten Sie Ihre Hausärztin aufsuchen.

Meist machen sich bei einer Lebensmittelvergiftung die Symptome innerhalb weniger Minuten bis Stunden nach dem Verzehr des verdorbenen oder giftigen Lebensmittels bemerkbar. In seltenen Fällen (etwa bei einer Infektion mit dem Bakterium Campylobacter) kann diese sogenannte Inkubationszeit auch mehrere Tage dauern.

Das hilft bei einer Lebensmittelvergiftung

Die DGVS gibt Tipps, die helfen, wenn Sie an Übelkeit, Erbrechen und Durchfall leiden:

  • Ausreichend Flüssigkeit, am besten Wasser und Kräutertees. So kann Pfefferminztee gegen Übelkeit, Fenchel-, Anis- und Kümmeltee krampflösend und Kamillentee beruhigend wirken.
  • Leicht gesalzene Tees und Brühe in kleinen Schlucken. Feste Nahrung sollten Sie erst wieder zu sich nehmen, wenn das Erbrechen nachgelassen hat.
  • Keine Medikamente gegen Durchfall oder Erbrechen (außer auf Anraten eines Arztes). Gifte und Krankheitserreger müssen raus aus Ihrem Körper. Nehmen sich daher nicht selbstständig Medikamente gegen Durchfall oder Erbrechen ein, da sie ebenfalls die Ausscheidung der Giftstoffe und Krankheitserreger verhindern und die Krankheit damit verlängern können.
  • Beginnen Sie erst langsam wieder mit fester Nahrung. Geeignet sind beispielsweise Haferschleim, Reis, Weißbrot oder Kartoffeln. Starke Gewürze können den noch empfindlichen Magen reizen.
  • Cola nur in geringen Mengen. Cola wird häufig bei Durchfallerkrankungen getrunken, allerdings liefert es zwar Flüssigkeit, aber auch große Mengen an Zucker.

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